user_mobilelogo

Die Stoffwechselbesonderheit beim Dalmatiner

Aufgrund eines genetisch bedingt anderen Stoffwechsels bilden sich bei Dalmatinern öfter Harnsteine (Blasen–/Nierensteine) als bei anderen Hunderassen. Dafür ist landläufig die Bezeichnung Dalmatiner–Syndrom üblich, allgemeiner wird die Bezeichnung Hyperurikosurie gebraucht.

Das Enzym Uricase, das in den Leberzellen vorkommt, wandelt bei allen Säugetieren, außer Menschen und Menschenartigen, Harnsäure (ein Abbauprodukt von Purinen) in Allantoin um. Dieser Abbauvorgang ist bei Dalmatinern gestört, sie haben kein funktionierendes Harnsäuretransportsystem in der Leber, wodurch der größte Teil der Harnsäure nicht mit dem Enzym in Kontakt kommt. Außerdem ist die Harnsäure–Reabsorption in den Nierentubuli des Dalmatiners eingeschränkt. So scheidet er täglich im Vergleich zu anderen Hunden mehr als die zehnfache Menge an Harnsäure mit dem Urin aus (200–800 mg statt 15–50 mg).

Eine Folge des erhöhten Harnsäurespiegels kann eine für Dalmatiner typische Form der Dermatitis sein, die Bildung von Harnsteinen meist in der Blase, aber auch in den Nieren oder den Harnwegen ist eine weitere.

Harnsäure ist schwer wasserlöslich und neigt, vor allem als Salz Urat, zur Kristallisierung. Meistens treten Ammoniumuratkristalle auf (Ammonium als Abbauprodukt von Aminosäuren). Obgleich bis vor wenigen Jahren alle reinrassigen Dalmatiner den genetisch bedingten stark erhöhten Harnsäurespiegel im Urin aufwiesen, bilden nicht alle Hunde Harnsteine. Rüden zeigen häufiger Symptome als Hündinnen; als ein Grund dafür wird angenommen, dass der günstigere Bau der Harnorgane der Hündin eine Ableitung kleiner Blasensteine ermöglicht, die beim Rüden weiter heranwachsen und klinische Symptome verursachen.

Bei der Ernährung des Dalmatiners sollte auf purinarme Nahrung geachtet werden. Eine purinarme Ernährung senkt den Harnsäurespiegel. Dies bedeutet keine speziellen Diät-Futtermittel, sondern Futtersorten, die z.B. auf den purinarmen Fleischsorten Geflügel oder Lamm basieren und einen geringeren Proteingehalt haben.

Die Hyperurikosurie des Dalmatiners wird durch Mutationen des Gens SLC2A9 verursacht. Alle Dalmatiner sind reinerbige Träger der Mutation. Daher haben auch alle reinerbigen Dalmatiner Hyperurikosurie, das heißt die erhöhte Konzentration von Harnsäure im Urin.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.